Tag 6 – Hyggelig oder hügelig? Beides!

Extrem hügelig und ausgesprochen hyggelig – so lautet die Zusammenfassung des heutigen Tages. Aber der Reihe nach:

Nach einer entspannten Nacht im urigen ‚Huset I Heils‘ hieß es Abschied nehmen. Klaus trat wie geplant die Rückreise Richtung Deutschland an. Die gemeinsame Reise ging an diesem Punkt zu Ende.

Für mich ging es weiter durch die nicht erwartete Hügellandschaft Jütlands. Das stetige Auf und Ab fraß zwar Energie, wurde aber durch fantastische Ausblicke, üppiger Natur und nahezu endlose Wälder belohnt.

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Ausgeglichen wurden die Anstrengungen durch eine alte Bahntrasse, über die sich heute über mehr als 70 km ein Fahrradweg erstreckt. Das machte die Etappe mit insgesamt 175 km dann doch erträglich.

Bemerkenswert und damit Bild des heutigen Tages sind die teilweise verwunschenen Wälder!

Abgerundet wurde der Tag durch feiernde Dänemark-Fans, die in Randers, dem Ziel der heutigen Etappe, kräftig und lautstark ihre Mannschaft unterstützen.

Tag 5 – Dänemark

Vor dem Bericht über die heutige Etappe noch ein Wort zu Rendsburg:

Die Lage auf der Karte ist vielversprechend. Ist die Stadt doch umgeben von Wasser. Da liegt die Vermutung nahe, dass Marktplätze, verschlungene Gassen und alte Häuser das Bild prägen. Leider ist dem nicht so. Ein Besuch ist aus meiner Sicht nicht unbedingt zu empfehlen!

Die heutige Etappe führte vorbei am Schloss Gottdorf. Das Schloss in Schleswig ist eines der bedeutendsten profanen Bauwerke Schleswig Holsteins. Das Zwischenziel Flensburg war schnell erreicht.

Durch die malerische Altstadt ging es vorbei an der Hafenanlage bis zu den Volleyballspielern am Ostseestrand.

Von dort war es nur ein Katzensprung zur Grenze.

Nach dem Übertreten der Grenze lässt man das hektische Treiben hinter sich. Dänemark entschleunigt. Ursache mag die schöne Landschaft oder die geringere Bevölkerungsdichte sein, spürbar ist es allemal.

Synonym für die beschriebene Entschleunigung ist das Foto, das vom Ziel der heutigen Etappe, Hejlsminde, stammt.

Tag 4 – Über die Elbe nach Rendsburg

Eine permanente ‚Steife Brise‘ immer schräg von vorne forderte ihren Tribut. So mussten wir von der ursprünglichen Planung abweichen. Statt Schleswig haben uns nach 125 Kilometern für das Ziel Rendsburg entschieden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging die Etappe zunächst durch das Alte Land vorbei am Auslieferungszentrum von Airbus bis zur Elbe.

Mit der Fähre ging es anschließend zügig auf die rechte Seite.

Die weitere Strecke führte über wunderschöne Radwege (dank Komoot) vorbei an Naturreservaten, über Deichkronen und durch dichte Wälder. Wenn nur nicht der ständige Wind gewesen wäre…

Unterwegs schien es so, dass mehrere Etappen übersprungen wurden. Aber da war eher der Wunsch Vater des Gedanken.

Der Nord-Ostsee-Kanal bildete die Kulisse für den letzten Teil der heutigen Etappe. Eine gleichermaßen wichtige Infrastruktur wie beeindruckendes Bauwerk. Faszinierend auch die Unterquerung des Kanals, wenn man bedenkt, welch große Schiffe diese Wasserstraße nutzen.

Ein schönes Bild der glitzernden Wasserfläche rundet den Tag ab.

Tag 2 – Von Dülmen über Münster nach Vechta

Verzögert durch eine kräftige Regenschauer begann die heutige Tour erst um halb neun. Die Strecke führte zunächst durch Münster. Die Stadt ist für Fahrradfahrer ein Traum. Was für ein Unterschied zum Ruhrgebiet. Kein Wunder, dass gefühlt die Hälfte der dreihunderttausend Einwohner auf Rädern unterwegs war.

Nach einem kurzen Stopp an einem Bio-Bauernhof führte der weitere Weg führte uns entlang des Dortmund-Eins-Kanals durch eine schöne Landschaft des Hinterland Münsters.

Sogar Kreuzfahrten werden hier angeboten!

Bedauerlicherweise hatte der Regen den Boden heftig aufgeweicht, was deutliche Spuren an den Fahrrädern hinterließ.

Ansonsten kann die Strecke bis Vechta nur empfohlen werden. Hier einige Beispiele:

Nur der Regen auf der letzten Stunde der Etappe hat den Gesamteindruck etwas gestört!

Tag 3 – Über Bremen nach Buxtehude

Der heutige Tag war der absolute Kontrast zum gestrigen. Das Wetter war perfekt – kein Regen und eine permanente warme Brise, die stets in Fahrtrichtung wehte. So war es leicht, sich auf die Eindrücke am Wegesrand zu konzentrieren.

Erwähnenswert speziell für Randreisende ist Bremen. War Münster schon eine Fahrradstadt, so steht Bremen dem in Nichts nach. Besonders der Weg stadtauswärts war ein absolutes Erlebnis. Eine abseits der Hauptverkerswege geführte Strecke mitten durch die Natur – ein Traum!

Bemerkenswert waren die vielen Skulpturen am Wegesrand. Hier ein paar Beispiele:

Und dann Buxtehude – bislang noch nicht beachtet, aber mit einer beeindruckenden Altstadt!

Übrigens: Hase und Igel sind die prominentesten Buxtehuder. Figuren finden sich in vielen Schaufenstern der Stadt.

Tag 1 – Die erste Etappe

Gestartet wurde pünktlich um acht. Bei schönem Wetter war das Treffen mit Klaus für neun Uhr in Wegberg geplant.Die weitere Strecke führte uns dann über Krefeld und Duisburg bis zum Ziel der heutigen Etappe (insgesamt ca. 150 km), Dülmen, die Stadt der Wildpferde.Sicherlich mag der Ein oder Andere für eine gewisse Ruhrgebietsromantik begeistern können. Meine Leidenschaft gehört jedoch der Natur. Aus diesem Grund gibt es an dieser Stelle Bilder einer beeindruckenden Natur, die direkt am Rande des Ruhrgebiets zu finden ist!

A propos Dülmen. Hier gibt es ein großes Radwandernetz, was es zu einem Ausflugsziel insbesondere für das nahe Ruhrgebiet macht. Außerdem ist Dülmen eine attraktive Kleinstadt, die einen Besuch lohnt!

Tag 0 – Reise zum Nordkap

Auf geht’s zu einem neuen Abenteuer. Am 26. Juni soll die Tour starten. Geplant ist es, die Strecke von Deutschland über Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen bis zum Nordkap mit dem Fahrrad zurück zu legen.

In the Middle of Nowhere

Oder…..einmal quer durch das Nouvelle-Aquitaine.

Aber der Reihe nach….

Ausgeschlafen und mit frischen Beinen geht es bei leicht bewölktem Himmel los. Es werden einige kleinere Orte passiert.

Die Landschaft ist zunächst,wie gestern, durch den Weinbau geprägt. Aber diese Form der Landwirtschaft ist letztlich auch eine Monokultur. Sieht nur auf den ersten Blick etwas netter aus.

Ein zweiter Blick zeigt die andere Seite.

Hinter der Garonne beginnt ein sehr ausgedehntes Waldgebiet, das sich mit dem Fahrrad über nicht enden wollende nahezu einhundert Kilometer erstreckt.

Hinzu kam, dass das Wetter sich nicht an die Vorhersage hielt. Gegen eins setzte zunächst etwas Sprühregen ein, der aber bald darauf immer stärker wurde. Das nötigte mich, wieder die Regenhose zu bemühen. Leider hatte ich die aber, der Vorhersage glaubend, schon ganz unten in der Packtasche verstaut. Also, alles raus, um an die Regenhose zu gelangen. Gelohnt hat es sich, denn der Regen wurde noch stärker und endete erst gegen drei.

Das Waldgebiet bot, bis auf die sehr schön blühende Heide insgesamt wenig Höhepunkte und erinnert stark an das Hohe Venn. Wer’s aber einsam mag, für den sind Orte wie Saint-Syphorien, Sore oder Sabres sicherlich eine Reise wert. Mich haben aber eben diese Aussichten, auch mangels möglicher Anlaufstellen, nach rund 160 km bis Morcenx gebracht.

Insgesamt scheint die Region von der Holzwirtschaft zu leben. Auch abzulesen an den Fachwerkhäusern, die ich hier nicht erwartet hätte. Auf den wenigen landwirtschaftliche genutzten Flächen scheint jedoch Wasser Mangelware zu sein (außer natürlich, ich bin unterwegs). Dort werden gewaltige, nahezu einhundert Meter große (lange), fahrbare Bewässerungsanlagen eingesetzt.

Aber auch kleinere Bewässerungsanlagen waren zu sehen.

Ansonsten habe ich auf der gesamten heutigen Etappe wenig Tiere (sieht man mal von ein paar Wildschweinspuren ab) und kaum Insekten gesehen. Das gibt zu bedenken….

Von Poitiers Richtung Süden

Auch der Start dieser Etappe ist von Wolken begleitet. Glücklicherweise hält sich der Regen zurück. Nur der Wind scheint meine ständiger Begleiter zu werden. Und der hat immer die gleiche Richtung …… richtig: von vorne!

Am Vormittag komme ich trotzdem gut voran. Nur zwei kleine Schauern stören die Fahrt. Das ändert sich gegen zwei Uhr. Hätte es fast nicht mehr geglaubt. Die Sonne lässt sich sehen. So intensiv, dass tatsächlich Sonnencreme und Sonnenbrille zum Einsatz kommen.

Die Landschaft ist vergleichbar mit der vor Poitiers. Das ändert sich erst vor Saint-Amant-de-Boixe. Nun ähnelt die Landschaft der Toscana. Begleiterscheinung ist allerdings auch das dortige Auf und Ab. Egal, dafür ist das Wetter ok.

Ein Geheimtipp ist aus meiner Sicht die Landstraße D7, die bei geringem Verkehrsaufkommen durch diese beeindruckende Landschaft führt. Allerdings sei erwähnt, dass die Orte, anders als auf der vorherigen Etappe keine Sehenswürdigkeiten bieten. Es ist halt nicht das Loire-Tal.

Die wenigen ‚Sehenswürdigkeiten‘ sind mit ein paar Bildern schnell zusammengefasst.

Und da es heute keine wilden Tiere und wieder mal keine Störche zu fotografieren gab, musste halt ein schönes Pferd auf einer schönen Weide herhalten….. et voilà!

Die Etappe endet nach rund 140 km. Damit liege ich zwar etwas hinter dem Zeitplan. Trotzdem hoffe ich, spätestens am Samstag Spanien zu erreichen. Die Wetteraussichten sind jedenfalls überwiegend positiv.

Zum Straßenverkehr noch ein persönliches Wort: Die Fahrradfahrer auf der gesamten bisherigen Strecke lassen sich an den Fingern von zwei Händen abzählen. Um die Autos zu zählen, reichen sicherlich die Finger von zweihundertausend Händen nicht aus.

Wie die erforderliche Wende möglich sein soll, ist aus meiner Sicht ein Rätsel. Auch vor dem Hintergrund, dass ländliche Regionen, wie ich sie in den letzten Tagen gesehen habe, ohne Auto vom urbanen Leben quasi abgeschnitten sind.

Poitiers

Poitiers konnte ich nur kurz erkunden. Insgesamt gibt es in der Hauptstadt des Départments Vienne zwar viele alte Gebäude (habe dazu auch einige Bilder eingestellt). Leider war es heute Morgen immer noch wolkernverhangen, so dass die Qualität etwas gelitten hat.Der Mix aus alten Gebäuden und teilweise sehr modernen, konnte nicht so recht gefallen. Würde die Stadt nicht unbedingt für einen Besuch empfehlen – aber vielleicht tue ich Poitiers damit ja Unrecht.