Sizilien mit dem Fahrrad

Zusammenfassung der Fahrradtour aus dem Jahr 2016.

20 Etappen bis Trapani

Am Rhein entlang über die schwäbische Alb bis Blaubeuren.

Über den Fernpass bis hinauf zum Reschenpass.

Über Meran und dem Gardasee bis zur Adria.

Entlang der Adria über Pescara und Bari bis nach Ginosa.

Einmal quer durch Kalabrien.

Über Rosarno und Palmi bis nach Villa San Giovanni

Über die Straße von Messina, Palermo bis nach Trapani.

Zum Abschluss ein traumhafter Sonnenuntergang am Hafen von Trapani.

Tag 24 – Rückblick

Die Reise zum Nordkap ist nun zu Ende – Zeit für einen Rückblick.

An dieser Stelle zunächst ein dickes Dankeschön für die vielen positiven und aufmunternden Rückmeldungen. Sie haben diese Reise zu etwas Besonderem gemacht!

Das Vorhaben war ambitioniert, es war teilweise extrem herausfordernd (für Körper und Psyche) – aber es war auch ein einmaliges Erlebnis!

Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein bedeutet, dass Eindrücke intensiver wahrgenommen werden – die vielen Höhenmeter, Wind und Wetter, Gerüche und Geräusche, die schier endlosen einsamen Strecken aber auch die Kleinigkeiten am Wegesrand, die ansonsten einfach übersehen werden.

Aber insbesondere Begegnungen mit Menschen machen diese Art zu Reisen zu einem echten Erlebnis. So war es auch bei dieser Tour. Da sind die vielen anderen Radreisenden mit ihren sehr individuellen Geschichten. Oder die Gespräche am Rande – sei es der kurze Austausch mit Passanten oder einfach nur beim Einkauf.

An dieser Stelle ist Michi hervorzuheben, der vier Tage bis zum Nordkap ein überaus angenehmer Begleiter war – es war stets eine Freude (obschon er mich immer Ingo nannte).

Dieses ‚Abenteuer‘ ist damit abgeschlossen – es warten weitere.

Und jetzt noch ein paar Infos für Statist-Freunde:

Zurückgelegte Kilometer – 3.440

Bewältigte Höhenmeter – 18.500

Durchquerte Länder – 5

Pannen – 1!

Mückenstiche – 10

Fahrtage – 23

Tag 23 – Nordkap

In der Nacht gab es leichten Regen. Aber die Wetteraussichten waren vielversprechend. So begann die Schlussetappe, nachdem es aufklarte.

Der Routenplaner hatte vom Campingplatz zum Nordkap nur 28 Kilometer berechnet, die hatten es jedoch richtig in sich. Lange Rampen mit mehr als 9% Steigung auf Hin- und Rückweg sorgten dafür, dass am Ende des Tages insgesamt 1350 Höhenmeter bei 65 Kilometern auf der Uhr standen.

Vor diesem Hintergrund war der Schnitt sehr niedrig und die Zeit länger als kalkuliert.

Trotzdem blieb noch Zeit, einige der vielen traumhaften Eindrücke im Bild festzuhalten.

Nach etwa zwei Stunden war das Ziel der Tour erreicht. Das Nordkap präsentierte sich zu diesem Anlass vor einem wolkenlosen Himmel. Die Kulisse war wie gemacht für ein gemeinsames Foto mit Michi.

Kurz danach zog sich der Himmel bereits wieder zu, wie bei der Aufnahme der von Eva Rybakken geschaffenen Skulptur ‚Die Kinder der Welt‘ erkennbar. Der Wind frischte auf und die Temperatur sank rapide. Die Abfahrt war entsprechend kräftezehrend und ungemütlich.

Mit zunehmender Entfernung zum Nordkap-Plateau wurde das Wetter glücklicherweise besser und das Zwischenziel Honningsvåg wurde mit einer kurzen Unterbrechungen am Campingplatz (Nila wurde verabschiedet) kurz vor dem Eintreffen des Busses erreicht.

Nach dem Erreichen des Nordkaps wurde auf das Abenteuer verzichtet, erneut mit dem Fahrrad durch den Tunnel zu fahren. A propos – der Tunnel wurde im Jahr 1999 fertiggestellt und spielte in kurzer Zeit die Baukosten durch die verlangte Maut wieder ein, so dass der Staat aktuell keine Gebühren verlangt.

Sekt stand zum Anstoßen auf das Erreichen des Ziels nicht zur Verfügung. Alternativ wurde das Ereignis mit Chips gefeiert!

Tag 22 – Durch den Tunnel

Nach einer entspannten Nacht in Henrys ‚Vorgarten‘ ging es mit Michi weiter zur Nordkap-Insel.

Die Fahrt verlief bei bestem Wetter hauptsächlich vorbei an einer traumhaften Küstenlandschaft mit immer neuen faszinierenden Ausblicken.

Auf der Strecke kreuzten mehrfach Rentierherden den Weg und bildeten schöne Motive.

Highlight des heutigen Tages war sicherlich der Tunnel, der zur Nordkap-Insel führt.

Einer beängstigend steilen und rasanten Abfahrt zur Sohle des insgesamt sieben Kilometer langen Tunnels folgte der extrem anstrengende Anstieg auf Normalniveau.

Belohnt wurden die Strapazen durch noch imposantere Motive – die die wahren Eindrücke nur ansatzweise widergeben.

Ziel des heutigen Tages war der Nordkap-Campingplatz. Auch hier waren interessante Begegnungen mit weiteren Fahrradtouristen der Höhepunkt – allen voran die anregenden Gespräche mit Nila aus Duisburg.

Besonders erwähnenswert ist die Vorbeifahrt von Jan Noack, der aktuell mit seiner ‚Ameise‘ auf dem Weg von Deutschland zum Nordkap ist und heute wahrscheinlich sein Ziel erreicht haben dürfte.

Auf dem Campingplatz kamen mit einem Volvo 121 aus dem Jahr 1961 auch Oldtimer-Freunde auf ihre Kosten.

Tag 21 – Bis zu den Fjorden

Die heutige Tour begann mit zwei knackigen Anstiegen. Sie führten direkt auf die Hochebene nördlich von Alta. Die Landschaft erinnert hier stark an die schottischen Highlands.

Im Anschluss öffnete sich die Landschaft und es ging es rasant hinunter zum Olderfjord und zum Smørfjord. Dort boten sich fantastische Ausblicke.

Um möglichst nah an den Übergang zur Nordkap-Insel zu kommen, sollte ein Campingplatz in der Nähe von Strada das Ziel des Tages sein. Vorbei an Rentierherden wurde dieses Ziel angesteuert.

Leider existierte von den drei angegebenen Campingplätzen keiner mehr. Glücklicherweise wurde Michi, der vorausgefahren war, vom Norweger Henry eingeladen, die Zelte in seinem ‚Vorgarten‘ aufzuschlagen.

Und nicht nur das. Henry brachte Fleisch, einen Grill mit Grillkohle und kalte Getränke zum improvisierten Zeltplatz.

Und auch an diesem Tag gab es wieder interessante Begegnungen mit Radreisenden. Ingo aus Köln zum Beispiel hatte eine komplette Büroausstattung dabei und arbeitet von unterwegs. Und das Fahrrad von Andrea aus Bayern war eindrucksvoll beladen.

Tag 20 – Vielfältiges Norwegen

Eines vorweg – es ist faszinierend, in einem Land unterwegs zu sein, in dem die Sonne im Sommer nicht untergeht. Der morgendliche Blick aus dem Zelt wird durch Sonnenschein um Mitternacht noch gesteigert.

Die Fahrt Richtung Alta führte durch vielfältige Landschaften.

Scheinbar unendliche Weiten offenes Weideland wurde von tiefblauen Seen abgelöst. Leider wurde der Weg auf den schnurgeraden Straßen durch heftigen Gegenwind erschwert. So erwies sich die heutige Etappe als echte Herausforderung.

Nur zum Ende wurden die Mühen durch eine rasante Abfahrt durch das tief eingeschnittene Flussbett belohnt.

Auf der Strecke waren nun immer mehr Fahrradreisende zu sehen. Zu Karel und Sus aus Antwerpen gesellte sich später noch Linneke aus den Niederlanden. Und Karstein aus Norwegen (#karsteierstad) berichtete von seinen weltweiten Fahrradurlauben.

Der Campingplatz in Alta wurde am späten Nachmittag erreicht, wo Michi aus Österreich schon wartete. Im Gemeinschaftsraum tauschten sich die übrigen Radreisenden über gemachte Erfahrungen aus – in direkter Nachbarschaft zum ‚Fahrrad-Basecamp‘.

Tag 19 – Quer durch Lappland

Am frühen Morgen schon Dauerregen. Dadurch verspätete sind der Start der heutigen Etappe. Der Vormittag war dann auch geprägt von leichtem Nieselregen, der durch zwei heftige Schauern unterbrochen wurde.

Leider gibt es keine Fotos von den Rentieren am Wegesrand, da die Kamera nicht schnell genug gezückt werden konnte.

Irgendwann riss der Himmel für kurze Zeit auf, so dass sich schöne Motive boten. Kurze Zeit danach bot sich wieder ein bedrohliches Szenario.

In einer Regenpause traf ich Lluis und Pere aus Barcelona. Sie sind von Helsinki aus auf dem Weg zum Nordkap und haben dafür fünf Wochen eingeplant.

Am Nachmittag wechselte das Wetter und es wurde noch ein perfekter Tag zum Fahrradfahren. Dazu einige Impressionen.

Skurrile Dinge gab es auch. Dazu gehören sicherlich die finnischen Straßennamen – wahre Zungenbrecher.

Vorbei an einer Huskyfarm und einem typisch finnischen Shelter ging es zügig zur norwegischen Grenze.

Die Landschaft änderte sich vollkommen, es gab immer mehr Weite. Bei einem heftigen Seitenwind ging es zum Campingplatz von Kautokeino, dem heutigen Ziel.

Auf dem Campingplatz dann noch Michel aus Österreich getroffen, der seit fünf Wochen unterwegs ist.

Tag 18 – Suomi – Finnland

Am gestrigen Abend kam noch Jörg aus Berlin mit seiner Tochter vorbei, um mit seiner Drohne die Lachsfischer aus der Vogelperspektive aufzunehmen. Ein Foto vom ‚Zeltplatz‘ aus dieser Perspektive kam am frühen Morgen per WhatsApp. Zusätzlich wurde die recht kalte Nacht im Zelt wird durch die fantastische Aussicht am Morgen entlohnt.

Der Weg durch Nordschweden ist schnell erzählt. Auf den ersten 80 Kilometern waren nur Menschen zu sehen, die hinter einer Windschutzscheibe saßen. Ansonsten nur die weite Natur – die Straßen menschenleer.

Wildtiere waren einige zu sehen, Elche hingegen scheinen in Schweden vom Aussterben bedroht.

Kurz vor der finnischen Grenze kam es zu einer Begegnung mit José aus Spanien. Er ist auf dem Weg von Madrid zum Nordkap und zurück und hat dafür fünf Monate eingeplant. Und für das kommende Jahr, verriet er, ist eine Fahrradtour nach Südafrika geplant. Dafür sind eineinhalb Jahre kalkuliert – bemerkenswert!

Kurz danach war die Grenze zu Finnland erreicht. Zunächst war keine Veränderung spürbar. Gut, das Wetter verschlechterte sich – es kam leichter Sprühregen auf. Bei einem kurzen ersten Stopp hingegen schien es so, dass sich die Mücken im weiteren Umkreis zu einem spontanen Happening verabredet hätten. Pausen wurden fortan nur auf das Nötigste beschränkt.

Zu den kurzen Pausen gehörten Fotostops. Denn das, was in Schweden nicht gelang, schien in Finnland plötzlich sehr leicht. Und bedauerlicherweise war nicht jedes Mal die Kamera schnell genug gezückt.

Beeindruckend am Wegesrand auch die Boote der Lachsfischer, die ihr Glück in den fischreichen Gewässern Finnlands suchen.

Nach vielen Eindrücken endete die heutige Etappe nach mehr als 180 Kilometern auf einem Campingplatz kurz vor Muonio.

Tag 17 – Nördlich des Polarkreises

Der Polarkreis ist die Linie, oberhalb der während der Sonnwende die Sonne nicht mehr auf- bzw. untergeht. Diese Linie wurde heute überschritten.

Aber der Reihe nach. Nach einem interessanten Gespräch mit der Gastgeberin des Airbnb startete die heutige Etappe bei bestem Wetter. Mit gutem Rückenwind ging es durch gewohnt traumhafte Landschaften weiter Richtung Norden.

Begegnungen gab es natürlich auch. So berichteten Ton aus Den Haag und Dan aus Großbritannien unisono, dass die bisherige Tour äußerst fordernd gewesen sei. Kein Wunder, beide kamen vom Nordkap und fuhren Richtung Süden, also gegen den Wind.

Eine weitere Begehung gab es auch. Zwar lässt der Elch immer noch auf sich warten, aber ein Hirsch war heute ein willkommener Ersatz.

Die Location am See bildet schließlich den krönenden Abschluss des heutigen Tages.

Tag 16 – Busen und Meer

Die heutige Etappe war die letzte, die an der Ostseeküste vorbei führte. Die gesamte schwedische Seite des Bottnischen Meerbusens wurde damit ‚erradelt‘ – morgen geht es ins Landesinnere Richtung Finnland und Norwegen.

Bei perfektem Fahrradwetter war die Veränderung der Landschaft spürbar. Immer noch eine wunderschöne Natur, allerdings wurden die Vegetation niedriger und die Böden feuchter.

Auch die Zeichen am Wegesrand deuteten auf winterliche Sportarten hin, obschon junge Schweden auch im skandinavischen Sommer rasante Aktivitäten bevorzugen.

Noch ein paar Worte zur heutigen Strecke. Sie führte über nahezu menscheleere Waldwege, aber auch erneut über die ‚Fahrradspur‘ der Europastraße E4. Nichts für schwache Nerven!

Vor Luleå, dem heutigen Ziel, gab es dann noch einige schöne Impressionen.

Im Airbnb kam es noch zu einer interessanten Begegnung mit Elodie, einer jungen Französin, die seit zwei Jahren mit dem Fahrrad in Skandinavien unterwegs ist.