Tag 15 – Entlang der Ostsee

Die Strecke von Docksta nach Skellefteå führt prinzipiell immer entlang der Ostseeküste. Prinzipiell, denn eigentlich ist die Küste nie zu sehen. Trotzdem sind am Rande des Weges interessante Dinge zu beobachten.

Die heutige Etappe mit insgesamt 152 Kilometern sparte glücklicherweise bei den Höhenmetern. Dafür führte der Weg häufig durch ausgedehnte Wälder.

Auch gab es hier und da Hinweise auf historische Ereignisse. In Sävar wird beispielsweise an die letzte große Schlacht im schwedisch-russischen Krieg im Jahre 1809 erinnert.

Selbstverständlich gab es wieder Begegnungen. Mikael aus Schweden zum Beispiel, der mit zwei wunderschönen Huskys unterwegs war. Das wären aber zwei von fünf Hunden seiner Frau, meinte er, eigentlich sei er ‚Birder‘. Außerdem sei er in seiner Jugend Rennradfahrer gewesen.

Da wäre noch Friederike aus Frankfurt (die mit der pinken Jacke soll ich schreiben), die auch auf dem Weg zum Nordkap ist. Sie hat dafür drei Monate eingeplant.

Skellefteå, das heutige Ziel, zeigte sich von seiner vielfältigen Seite. Da wäre Bonnstan, eine Art Freilichtmuseum, das jedoch bewohnt ist.

Auch wurde bei Meldefors im Rahmen einer Kultur-Woche gerade ein Theaterstück aufgeführt.

Ach ja – ein paar Kuriositäten fehlten natürlich auch nicht. So das verweiste Siegertreppchen aus dem Wintersport oder die Frisörbude mitten im Nirgendwo!

Tag 14 – Zeit für Herausforderungen

Die heutige Etappe führte von Docksta nach Umeå. Prinzipiell sind die Fahrradstrecken in Schweden so gewählt, dass wenig befahrene Nebenstraßen benutzt werden. Allerdings führen einige Abschnitte über die Europastraße E4. So auch heute.

Mit dem schwer gepackten Fahrrad bleibt nur ein nicht mal fünfzig Zentimeter breiter Streifen neben der Hauptfahrbahn. Dort rauscht der Pkw- und Lkw-Verkehr mit hohem Tempo und geringem Abstand vorbei. Begleitet von einem nervösen Blick in den Rückspiegel waren heute so gleich zu Beginn der Etappe zwanzig Kilometer zurückzulegen. An Fotos war in dieser Lage nicht zu denken.

Glücklich, das E4-Abenteuer heil überstanden zu haben, folgte auf der anschließenden Nebenstrecke die nächste Überraschung. Der Straßenbelag war auf fünfzehn Kilometern durch eine Schotter-Hölle ersetzt worden, die sich als kräftezehrend und materialbelastend entpuppte.

Gegen Mittag kam die erste heftige Regenschauer. Glücklicherweise luden einige Oldtimer vor und vor allem in einem offenen Schuppen ein, die Schauer einigermaßen trocken zu überstehen.

Im weiteren Verlauf der Strecke kam es zu einer Begegnung mit César aus Brasilien und drei jungen Schweden, die alle auf dem Weg zum Nordkap waren.

Schöne Eindrücke gab es entlang der heutigen Strecke natürlich auch, bevor am späten Nachmittag eine weitere, diesmal noch heftigere Schauer die Herausforderungen des Tages abrundete.

Tag 13 – Begegnungen

Die heutige Etappe führte von Sundsvall nach Docksta. Auch dieser Teil der Strecke zum Nordkap bot wieder die gewohnt sehenswerten Ausblicke und Panoramen.

Darüber hinaus bereicherten viele interessante Begegnungen den Tag. Fahrradtouristen sind eher rar – so kommt man schnell ins Gespräch. Manch einer umrundet die Ostsee, fährt nach Stockholm oder macht einfach nur eine Woche Urlaub in Schweden.

Besonders interessant war die Begegnung mit Svenja und Felix. Die beiden sind auf dem Weg von Oslo nach Kirkenes und berichten darüber in ihrem Blog (https://weit-radeln.de/). Dort kann man auch Interessantes über ihre spannende USA-Durchquerung im vergangenen Jahr erfahren.

Bemerkenswert ist außerdem, dass ich die Beiden an diesem Tag gleich drei Mal getroffen haben.

Nach der Überquerung des Fjords bei Utansjö über die imposante Brücke, war es nicht mehr weit bis Docksta, dem Ziel der heutigen Etappe.

Erwähnenswert ist noch die kurze Begegnung mit zwei schwedischen Wanderern, die mit ihren mit Packtaschen ausgestatteten Hunden auf dem Weg zu dem Naturschutzgebiet Skuleskogen waren.

Tag 13 – Straßenkreuzer und mehr

Auf einer Fahrradreise durch Schweden fällt es auf – die Schweden lieben amerikanische Oldtimer.

Insbesondere Amischlitten aus den 50er, 60er und 70er Jahren werden von den Schweden gehegt und gepflegt. Teilweise sieht man sogar skurril erweiterte Fahrzeuge mit allerlei Aufbauten, wie man sie aus den ‚Mad-Max-Filmen‘ kennt.

Diese Liebe der Schweden hat natürlich einen Grund. Viele Schweden haben Verwandtschaft in den Vereinigten Staaten. Kein Wunder, ist doch vor einhundert Jahren rund ein Viertel der damaligen schwedischen Bevölkerung in die USA ausgewandert.

Und noch etwas fällt auf: sind in Deutschland die Kühe lila, so sind sie in Schweden blau und tragen zusätzlich ein gelbes Kreuz.

Tag 12 – Guter Anfang – zähes Ende

Der Start in Borlänge (hab mir die Ortsnamen nicht ausgedacht) war verheißungsvoll. Blauer Himmel und milde zwanzig Grad. Die Strecke sollte ziemlich flach sein.Die Landschaft war wie erwartet sehr schön, die Dachbegrünung mancherorts üppig und auch der Briefträger muss nicht viel laufen.Und dann immer wieder Wasser, wohin man auch blickt.Besonders sehenswert war Hudiksvall, der erste Ort auf der Strecke, der an der Ostsee lag. Bei einem Konzert junger Musiker ließ es sich aushalten.Die Strecke zwischen Hudiksvall und Sundersvall war jedoch gespickt mit heftigen Anstiegen. Die Bundesstraße als Alternative entpuppte sich als lebensgefährliche Mutprobe. Zu allem Überfluss musste die Fahrt während einer Regenschauer unterbrochen werden, so dass sich die Ankunft in Sundersvall erheblich verspätete.Sundersvall (58.000 Einwohner) ist eine auf den ersten Blick sehenswerte Hafenstadt.

Tag 11 – Schanzen und Seen

Nach einer kühlen Nacht im Zelt sollte es eine entspannte Etappe werden. Eine Fahrtstunde entfernt ging es vorbei an den Sprungschanzen von Falun.

Die Schanzen wurden 1974 anlässlich der Ski-WM gebaut und wurden für die WM 1993 letztmalig aktualisiert.

Die Anzahl der Pausen war verhältnismäßig hoch – schließlich sollte es ja ein entspannter Tag werden.

Zentraler Punkt in Schweden ist Wasser. Man passiert unzählige Seen, Bäche und Flüsse mit immer wieder faszinierenden Ausblicken.

Der Tag endete in Bollnäs, einem eher schmucklosen Ort, der allerdings einige interessante Kirchen zu bieten hat.

Tag 10 – Kaiserwetter

Der Himmel blau und weiß, die Temperatur um die zwanzig Grad und ein leichter Rückenwind. Der Tag startete perfekt. So ist die Geschichte der heutigen Etappe schnell erzählt.

Die Bedingungen waren so gut, dass am Ende des Tages mehr als 220 km auf der Uhr standen. Es blieb sogar noch Zeit für die kleinen Naturwunder am Rande der Strecke.

Der Tag endete in Borlänge – erneut in einem ‚Haus am See‘.

Tag 9 – Durch den Regenwald

Der Start der heutigen Etappe war denkbar nass. Bei leichtem Regen ging es los. Bis zum Mittag führten einige Regenschauern zu Unterbrechungen. Darüber hinaus war der erste Teil der Strecke gespickt mit knackigen Anstiegen. Kein Wunder, dass es davon wenig Bilder gibt.

Manche Verkehrsschilder in Schweden sind übrigens vollkommen ohne schwedisch-Kenntnisse zu verstehen.

Die Landschaft in diesem Teil Schwedens ähnelt sehr der im Allgäu. Wiesen eingerahmt von Wäldern. Und nicht selten kreuzt ein Reh den Weg.

Mit einem kurzen Zwischenstopp in Karlstad (Karl IX) endeten die Etappe nach 145 km in einer Seehütte in Skållerud – mit tollem Ausblick und ’netten Nachbarn‘!

Tag 8 – Stadt, Land, Fluss

Die Etappe beginnt mit einem Blick auf den Yachthafen von Göteborg mit dem Drei-Master Viking im Hintergrund.

Von dort geht es entlang des Göta Älv. Im erstem Teil zeigt sich Schweden, wie ich es erwartet habe. Ausgedehnte Wälder und Häuser, die aus Astrid Lindgrens Büchern stammen könnten.

Auch der Hinweis auf die tierischen Schweden fehlte natürlich nicht.

Der zweite Teil der Etappe führte allerdings durch stark landwirtschaftlich genutzte Bereiche, die gänzlich vom erwarteten Bild Schwedens abwichen.

Die Landschaft wechselte nach 150 km, kurz vor dem heutigen Ziel, Åsenbruk, und zeigte wieder das erwartete Bild.

Tag 7 – Schweden

Der Tag begann früh, schließlich sollte Frederikshavn pünktlich erreicht werden, um die Fähre nach Göteborg nicht zu verpassen.

Der Weg führte nördlich aus Randers hinaus durch eine immer flacher werdende Landschaft. Vorbei an Wäldern, Wiesen und Weizenfeldern…. und dann immer wieder diese reizvolle Weite. Manchmal schien sogar die glitzernde Ostsee durch die Bäume hindurch.Die Überfahrt über den Fjord bei Hals bot ein weiteres schönes Motiv.Rückenwind ließ die 135 km bis Frederikshavn im Fluge vergehen. Mit der Fähre ging es dann am späten Nachmittag nach Göteborg.

Schon die Einfahrt in die Stadt bot fantastische Ausblicke. Die spätere Erkundung zeigte eine sehr junge lebendige Stadt. Dazu noch ein paar abendliche Eindrücke.

Zum Schluss des heutigen Berichts noch ein Wort zu Dänemark: selten habe ich ein so müllfreies Land gesehen. Die Städte, die Seitenstreifen der Straßen und auch die öffentlichen Bereiche sind nahezu frei von jeglichem Unrat. Davon können sich die meisten Länder (auch Deutschland) eine dicke Scheibe abschneiden!