Tag 24 – Rückblick

Die Reise zum Nordkap ist nun zu Ende – Zeit für einen Rückblick.

An dieser Stelle zunächst ein dickes Dankeschön für die vielen positiven und aufmunternden Rückmeldungen. Sie haben diese Reise zu etwas Besonderem gemacht!

Das Vorhaben war ambitioniert, es war teilweise extrem herausfordernd (für Körper und Psyche) – aber es war auch ein einmaliges Erlebnis!

Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein bedeutet, dass Eindrücke intensiver wahrgenommen werden – die vielen Höhenmeter, Wind und Wetter, Gerüche und Geräusche, die schier endlosen einsamen Strecken aber auch die Kleinigkeiten am Wegesrand, die ansonsten einfach übersehen werden.

Aber insbesondere Begegnungen mit Menschen machen diese Art zu Reisen zu einem echten Erlebnis. So war es auch bei dieser Tour. Da sind die vielen anderen Radreisenden mit ihren sehr individuellen Geschichten. Oder die Gespräche am Rande – sei es der kurze Austausch mit Passanten oder einfach nur beim Einkauf.

An dieser Stelle ist Michi hervorzuheben, der vier Tage bis zum Nordkap ein überaus angenehmer Begleiter war – es war stets eine Freude (obschon er mich immer Ingo nannte).

Dieses ‚Abenteuer‘ ist damit abgeschlossen – es warten weitere.

Und jetzt noch ein paar Infos für Statist-Freunde:

Zurückgelegte Kilometer – 3.440

Bewältigte Höhenmeter – 18.500

Durchquerte Länder – 5

Pannen – 1!

Mückenstiche – 10

Fahrtage – 23

Tag 23 – Nordkap

In der Nacht gab es leichten Regen. Aber die Wetteraussichten waren vielversprechend. So begann die Schlussetappe, nachdem es aufklarte.

Der Routenplaner hatte vom Campingplatz zum Nordkap nur 28 Kilometer berechnet, die hatten es jedoch richtig in sich. Lange Rampen mit mehr als 9% Steigung auf Hin- und Rückweg sorgten dafür, dass am Ende des Tages insgesamt 1350 Höhenmeter bei 65 Kilometern auf der Uhr standen.

Vor diesem Hintergrund war der Schnitt sehr niedrig und die Zeit länger als kalkuliert.

Trotzdem blieb noch Zeit, einige der vielen traumhaften Eindrücke im Bild festzuhalten.

Nach etwa zwei Stunden war das Ziel der Tour erreicht. Das Nordkap präsentierte sich zu diesem Anlass vor einem wolkenlosen Himmel. Die Kulisse war wie gemacht für ein gemeinsames Foto mit Michi.

Kurz danach zog sich der Himmel bereits wieder zu, wie bei der Aufnahme der von Eva Rybakken geschaffenen Skulptur ‚Die Kinder der Welt‘ erkennbar. Der Wind frischte auf und die Temperatur danke rapide. Die Abfahrt war entsprechend kräftezehrend und ungemütlich.

Mit zunehmender Entfernung zum Nordkap-Plateau wurde das Wetter glücklicherweise besser und das Zwischenziel Honningsvåg wurde mit einer kurzen Unterbrechungen am Campingplatz (Nila wurde verabschiedet) kurz vor dem Eintreffen des Busses erreicht.

Nach dem Erreichen des Nordkaps wurde auf das Abenteuer verzichtet, erneut mit dem Fahrrad durch den Tunnel zu fahren. A propos – der Tunnel wurde im Jahr 1999 fertiggestellt und spielte in kurzer Zeit die Baukosten durch die verlangte Maut wieder ein, so dass der Staat aktuell keine Gebühren verlangt.

Sekt stand zum Anstoßen auf das Erreichen des Ziels nicht zur Verfügung. Alternativ wurde das Ereignis mit Chips gefeiert!

Tag 22 – Durch den Tunnel

Nach einer entspannten Nacht in Henrys ‚Vorgarten‘ ging es mit Michi weiter zur Nordkap-Insel.

Die Fahrt verlief bei bestem Wetter hauptsächlich vorbei an einer traumhaften Küstenlandschaft mit immer neuen faszinierenden Ausblicken.

Auf der Strecke kreuzten mehrfach Rentierherden den Weg und bildeten schöne Motive.

Highlight des heutigen Tages war sicherlich der Tunnel, der zur Nordkap-Insel führt.

Einer beängstigend steilen und rasanten Abfahrt zur Sohle des insgesamt sieben Kilometer langen Tunnels folgte der extrem anstrengende Anstieg auf Normalniveau.

Belohnt wurden die Strapazen durch noch imposantere Motive – die die wahren Eindrücke nur ansatzweise widergeben.

Ziel des heutigen Tages war der Nordkap-Campingplatz. Auch hier waren interessante Begegnungen mit weiteren Fahrradtouristen der Höhepunkt – allen voran die anregenden Gespräche mit Nila aus Duisburg.

Besonders erwähnenswert ist die Vorbeifahrt von Jan Noack, der aktuell mit seiner ‚Ameise‘ auf dem Weg von Deutschland zum Nordkap ist und heute wahrscheinlich sein Ziel erreicht haben dürfte.

Auf dem Campingplatz kamen mit einem Volvo 121 aus dem Jahr 1961 auch Oldtimer-Freunde auf ihre Kosten.