Von Poitiers Richtung Süden

Auch der Start dieser Etappe ist von Wolken begleitet. Glücklicherweise hält sich der Regen zurück. Nur der Wind scheint meine ständiger Begleiter zu werden. Und der hat immer die gleiche Richtung …… richtig: von vorne!

Am Vormittag komme ich trotzdem gut voran. Nur zwei kleine Schauern stören die Fahrt. Das ändert sich gegen zwei Uhr. Hätte es fast nicht mehr geglaubt. Die Sonne lässt sich sehen. So intensiv, dass tatsächlich Sonnencreme und Sonnenbrille zum Einsatz kommen.

Die Landschaft ist vergleichbar mit der vor Poitiers. Das ändert sich erst vor Saint-Amant-de-Boixe. Nun ähnelt die Landschaft der Toscana. Begleiterscheinung ist allerdings auch das dortige Auf und Ab. Egal, dafür ist das Wetter ok.

Ein Geheimtipp ist aus meiner Sicht die Landstraße D7, die bei geringem Verkehrsaufkommen durch diese beeindruckende Landschaft führt. Allerdings sei erwähnt, dass die Orte, anders als auf der vorherigen Etappe keine Sehenswürdigkeiten bieten. Es ist halt nicht das Loire-Tal.

Die wenigen ‚Sehenswürdigkeiten‘ sind mit ein paar Bildern schnell zusammengefasst.

Und da es heute keine wilden Tiere und wieder mal keine Störche zu fotografieren gab, musste halt ein schönes Pferd auf einer schönen Weide herhalten….. et voilà!

Die Etappe endet nach rund 140 km. Damit liege ich zwar etwas hinter dem Zeitplan. Trotzdem hoffe ich, spätestens am Samstag Spanien zu erreichen. Die Wetteraussichten sind jedenfalls überwiegend positiv.

Zum Straßenverkehr noch ein persönliches Wort: Die Fahrradfahrer auf der gesamten bisherigen Strecke lassen sich an den Fingern von zwei Händen abzählen. Um die Autos zu zählen, reichen sicherlich die Finger von zweihundertausend Händen nicht aus.

Wie die erforderliche Wende möglich sein soll, ist aus meiner Sicht ein Rätsel. Auch vor dem Hintergrund, dass ländliche Regionen, wie ich sie in den letzten Tagen gesehen habe, ohne Auto vom urbanen Leben quasi abgeschnitten sind.

Poitiers

Poitiers konnte ich nur kurz erkunden. Insgesamt gibt es in der Hauptstadt des Départments Vienne zwar viele alte Gebäude (habe dazu auch einige Bilder eingestellt). Leider war es heute Morgen immer noch wolkernverhangen, so dass die Qualität etwas gelitten hat.Der Mix aus alten Gebäuden und teilweise sehr modernen, konnte nicht so recht gefallen. Würde die Stadt nicht unbedingt für einen Besuch empfehlen – aber vielleicht tue ich Poitiers damit ja Unrecht.

Von Saint Aignan nach Poitiers

Die Landschaft hinter Saint Aignan ist schön, aber nicht weiter spektakulär. Aus diesem Grund, aber auch aufgrund des Wetters ist die Auswahl der Fotos dann doch recht übersichtlich. Aber dazu später mehr. Bemerkenswert auf auf dieser Etappe ist die Vielzahl an Schlössern und Burgen. Um das Equipment zu schonen, stehen auch dazu nur wenig Bilder zur Verfügung. Aus den vielen Orten auf dieser Strecke hebt sich Angles-sur-l’Aiglin hervor. Sollte man in der Gegend sein… unbedingt besuchen! A propos Wetter: am Vormittag gab’s nur drei heftige Schauern. Ab zwei Uhr setzte jedoch ein ordentlicher Landregen ein, der mich bis Poitiers (insgesamt waren es 130 km) begleitet hat. Zum nassen ‚Vergnügen‘ kam wie in den vergangenen Tagen ein dauerhafter Wind… Windrichtung: immer von vorn.

Eigentlich waren die Kevelar-Pilgerinnen (Ellen, Petra und Sabine) dafür zuständig, für mein Tour-Wetter ein gutes Wort einzulegen. Mädels, da scheint aber etwas nicht richtig geklappt zu haben! Am Rande der Etappe gab’s auch noch Steinböcke zu sehen…. leider wieder keine Störche.