Über die Berge nach Cordoba

Na ja, fast. Aber dazu später mehr!

Am Morgen wurde ich beim Verlassen des Ortes Brazatortas von einem fantastischen Vogelkonzert begleitet. Kurz darauf kreuzte ein Fuchs direkt vor mir den Weg. Dazu schien die Sonne.

Doch das alles tröstete mich nicht darüber hinweg, dass vor mir zunächst dreihundert Höhenmeter lagen, die zu bewältigen waren …. zunächst. Denn es sollten noch viele hinzu kommen.

Auf dem Weg zum ersten Pass konnte ich noch eine Gruppe Gänsegeier beobachten. Und die obligatorischen Storchennester waren ebenfalls wieder dabei.

Nach dem ersten Pass auf ca. 900m Höhe änderte sich die Landschaft unmittelbar. Aus den steppenartigen Weiten wurden ausgedehnte Wälder aus Stieleichen und Nadelbäumen – die Sierra Madrona.

Übrigens führten nahezu alle Flüsse und Bäche, die ich in den vergangenen zwei Tagen überquert habe, kein Wasser. Trotzdem ist das üppige Grün der Wälder bemerkenswert.

Zu den dreihundert Höhenmetern kamen jedoch immer mehr, denn die Sierra Madrona ist eine Gebirgskette, die fast bis nach Cordoba reicht. Das war dann doch anstrengender als gedacht.

Aber ich war nicht allein. Denn irgendwo auf den vielen Anstiegen und Abfahrten traf ich Brian aus Großbritannien.

Brian ist ebenfalls im Rahmen eines Hilfsprojektes unterwegs. Er sammelt auf dem Weg von Biarritz nach Malaga Spenden für ein Krebs-Projekt, u.a. auch deshalb, weil er vor drei Jahren ebenfalls von dieser Krankheit betroffen war.

Brian meinte ‚do you know, that the 2nd most hilly country in europe ist Spain‘. Wie Recht er hat, das durfte ich in den vergangenen drei Tagen erfahren.

Wir sind noch ein Stück gemeinsam gefahren und haben uns über die aktuellen Verrücktheiten dieser Welt unterhalten (ja, auch den Brexit), bis Brian abgebiegen musste.

Die gut zu fahrende Landstraße endete dann irgendwann (wie so oft) und wurde als Autobahn weitergeführt. Die sind natürlich für Fahrräder gesperrt.

Als Fahrradfahrer ist man dann gezwungen, alternative Strecken zu finden. Und dann befindet mal sich allzu häufig auf Schotterwegen. So auch diesmal.

Dazu, wie es ist, mit dem Fahrrad quer durch Europa zu fahren, wird es noch einen gesonderten Blogeintrag geben. Daran arbeite ich noch.

Das aber hat auf Dauer Folgen. Und so hat mich das Schicksal ca. 25 Kilometer vor Cordoba ereilt.

Ein Reifenplatzer am Hinterrad. Da war nach nur 110 Kilometern an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken. Und das bei weit über dreißig Grad auf der Landstraße.

Doch ich hatte Glück im Unglück und wurde von dem Fahrer eines Hotels in Villafranca de Cordoba aufgelesen. Anschließend fand ich in Cordoba im Titan Biker Shop den besten Fahrradmechaniker von ganz Spanien …… ¡Muchas gracias!


Mal schauen,wie es morgen weitergeht. Es ist insgesamt ein tolles Erlebnis, aber halt auch ein Abenteuer.