Tag 16 – Busen und Meer

Die heutige Etappe war die letzte, die an der Ostseeküste vorbei führte. Die gesamte schwedische Seite des Bottnischen Meerbusens wurde damit ‚erradelt‘ – morgen geht es ins Landesinnere Richtung Finnland und Norwegen.

Bei perfektem Fahrradwetter war die Veränderung der Landschaft spürbar. Immer noch eine wunderschöne Natur, allerdings wurden die Vegetation niedriger und die Böden feuchter.

Auch die Zeichen am Wegesrand deuteten auf winterliche Sportarten hin, obschon junge Schweden auch im skandinavischen Sommer rasante Aktivitäten bevorzugen.

Noch ein paar Worte zur heutigen Strecke. Sie führte über nahezu menscheleere Waldwege, aber auch erneut über die ‚Fahrradspur‘ der Europastraße E4. Nichts für schwache Nerven!

Vor Luleå, dem heutigen Ziel, gab es dann noch einige schöne Impressionen.

Im Airbnb kam es noch zu einer interessanten Begegnung mit Elodie, einer jungen Französin, die seit zwei Jahren mit dem Fahrrad in Skandinavien unterwegs ist.

Tag 15 – Entlang der Ostsee

Die Strecke von Docksta nach Skellefteå führt prinzipiell immer entlang der Ostseeküste. Prinzipiell, denn eigentlich ist die Küste nie zu sehen. Trotzdem sind am Rande des Weges interessante Dinge zu beobachten.

Die heutige Etappe mit insgesamt 152 Kilometern sparte glücklicherweise bei den Höhenmetern. Dafür führte der Weg häufig durch ausgedehnte Wälder.

Auch gab es hier und da Hinweise auf historische Ereignisse. In Sävar wird beispielsweise an die letzte große Schlacht im schwedisch-russischen Krieg im Jahre 1809 erinnert.

Selbstverständlich gab es wieder Begegnungen. Mikael aus Schweden zum Beispiel, der mit zwei wunderschönen Huskys unterwegs war. Das wären aber zwei von fünf Hunden seiner Frau, meinte er, eigentlich sei er ‚Birder‘. Außerdem sei er in seiner Jugend Rennradfahrer gewesen.

Da wäre noch Friederike aus Frankfurt (die mit der pinken Jacke soll ich schreiben), die auch auf dem Weg zum Nordkap ist. Sie hat dafür drei Monate eingeplant.

Skellefteå, das heutige Ziel, zeigte sich von seiner vielfältigen Seite. Da wäre Bonnstan, eine Art Freilichtmuseum, das jedoch bewohnt ist.

Auch wurde bei Meldefors im Rahmen einer Kultur-Woche gerade ein Theaterstück aufgeführt.

Ach ja – ein paar Kuriositäten fehlten natürlich auch nicht. So das verweiste Siegertreppchen aus dem Wintersport oder die Frisörbude mitten im Nirgendwo!

Tag 14 – Zeit für Herausforderungen

Die heutige Etappe führte von Docksta nach Umeå. Prinzipiell sind die Fahrradstrecken in Schweden so gewählt, dass wenig befahrene Nebenstraßen benutzt werden. Allerdings führen einige Abschnitte über die Europastraße E4. So auch heute.

Mit dem schwer gepackten Fahrrad bleibt nur ein nicht mal fünfzig Zentimeter breiter Streifen neben der Hauptfahrbahn. Dort rauscht der Pkw- und Lkw-Verkehr mit hohem Tempo und geringem Abstand vorbei. Begleitet von einem nervösen Blick in den Rückspiegel waren heute so gleich zu Beginn der Etappe zwanzig Kilometer zurückzulegen. An Fotos war in dieser Lage nicht zu denken.

Glücklich, das E4-Abenteuer heil überstanden zu haben, folgte auf der anschließenden Nebenstrecke die nächste Überraschung. Der Straßenbelag war auf fünfzehn Kilometern durch eine Schotter-Hölle ersetzt worden, die sich als kräftezehrend und materialbelastend entpuppte.

Gegen Mittag kam die erste heftige Regenschauer. Glücklicherweise luden einige Oldtimer vor und vor allem in einem offenen Schuppen ein, die Schauer einigermaßen trocken zu überstehen.

Im weiteren Verlauf der Strecke kam es zu einer Begegnung mit César aus Brasilien und drei jungen Schweden, die alle auf dem Weg zum Nordkap waren.

Schöne Eindrücke gab es entlang der heutigen Strecke natürlich auch, bevor am späten Nachmittag eine weitere, diesmal noch heftigere Schauer die Herausforderungen des Tages abrundete.