Auf den Spuren von Don Quijote
Nach dem Start in Brihuega wähle ich den Weg durch das Tal des direkt am Ort führenden Flüsschens Tajo, das diesen Landstrich aus Ödland und Ackerland durchzieht. Auch deshalb, weil eine Route am Fluss entlang, wenig Steigungen und damit eine Alternative zum ständigen Auf und Ab von gestern versprach.
Welch ein Kontrast. Nach der steppenartigen Vegetation gestern, heute üppiges Grün. Und die Strecke verlief tatsächlich wie erwartet weitgehend eben, so dass ich gut voran kam.
Allerdings war es frühmorgens kalt. So kalt, dass ich zwei Jacken anziehen musste und kurz davor stand, zusätzlich noch Handschuhe anzuziehen.
Die Strecke blieb zunächst sehr angenehm zu fahren. Das änderte sich erst, als ich nach immerhin rund siebzig Kilometern in Höhe der Ortschaft Carabaña das Flusstal verlassen musste.
Mit dem Aufstieg zur Ortschaft Valdaracete veränderte sich schlagartig auch die Vegetation.
Das üppige Grün musste einer kargen Landschaft weichen. Hinzu kam, dass der katastrophale Regen des vergangenen Monats noch erkennbar kleine Bäche zu breiten Flüssen anschwellen ließ.
Weiter oben dominierten Olivenhaine das Erscheinungsbild.
Nach dem Passieren dieses Bereichs begann die weite Hochebene, die man aus dem Roman des Autors Miguel de Cervantes kennt – die La Mancha.
Wenn man die Gegend mit dem Fahrrad durchquert, liegt angsichts der Einöde auf der Hand, weshalb der Autor seinen Romanhelden, Don Quijote, gegen Windmühlen kämpfen ließ….es muss reine Langeweile gewesen sein!
Wie dem auch sei, die ersten Windräder habe ich erst kurz vor Lillo gesehen. Gestern hingegen hätte Don Quijote seine wahre Freude gehabt.
Kurz vor dem Erreichen meines Tagesziels nach insgesamt 165 Kilometern passierte ich noch einen ausgedehnten Lagunenbereich (Laguna del Altillo Chico), einem Reservat für Wasservögel.
Und zum Schluss wartete noch ein Highlight….. wieder ein Indiz, dass ich auf dem richtigen Weg bin.